Museum im Koffer
Ende Januar kam Herr Dr. Tobias Hammerl aus dem Stadtmuseum Abensberg zu uns an die Stefan-Krumenauer-Realschule, um mit uns zusammen im Rahmen des Projekts „Museum im Koffer“ Gegenstände aus dem Ersten Weltkrieg zu analysieren und weiterführende Informationen darüber zu bekommen.. Als Erstes hat er uns die Vorgehensweise von Geschichtsforschern anhand eines Vergleiches mit einem Tatort erklärt. Danach erhielt jede der sechs gebildeten Gruppen eine Kiste mit verschiedenen Kriegsgegenständen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Die erste Gruppe bekam ein Bild, einen Aschenbecher und einen Flachmann, in dem alkoholische Getränke eingefüllt wurden. Auf dem Bild waren Soldaten abgebildet, die feiern, kämpfen, üben oder sich verabschieden. Der Aschenbecher trug das Porträt Kaiser Wilhelms II.. In der zweiten Gruppe beschäftigte man sich mit alten Granathülsen und Granatsplittern, die den Soldaten im Krieg um die Ohren flogen. In der nächsten Gruppe sah man ein Gewehr und eine Art Schwert, das Bajonett, das man vorne am Gewehr befestigen konnte. Die vierte Gruppe hatte eine Art Schlagringmesser in ihrem Koffer, welches die Soldaten selbst gebaut hatten, da man sich mit dem Gewehr in den Schützengräben nicht so gut wehren konnte. Außerdem hatte diese Gruppe noch eine Pfeife, die die Soldaten zum Rauchen benutzten. Rauchen sollte während des Krieges auch die Langeweile vertreiben, die zwischen Gefechten oft vorhanden war. In der fünften Gruppe ging es um die Kopfbedeckungen der verschiedenen Länder im Krieg. Die meisten Helme waren aber nicht wirklich ein Schutz vor Kugeln und Granathülsensplitter, sondern dienten eher der Tarnung im Stellungskrieg. In der Kiste der letzten Gruppe befanden sich eine Urkunde, einige Orden und ein Schnapsglas, welches aus einer alten Patronenhülse gefertigt war. Die Urkunde stammte von einem überlebenden Soldaten. Auf dieser Urkunde stand, ab wann und wo er eingesetzt worden war. Außerdem bekamen die Soldaten Kriegsorden verliehen.
Die Schüler fanden das Projekt sehr interessant, weil es an das im Geschichtsunterricht Gelernte anknüpfte und das Kriegsgeschehen durch die Sachquellen noch besser vor Augen geführt wurde. Alle Schüler waren sich einig, dass man diese Art von Wissensvermittlung an der Stefan-Krumenauer-Realschule wiederholen sollte, da sich die Schüler untereinander intensiv austauschen können und darüber hinaus eine Person mit fundierter Fachkenntnis unterstützend zur Seite steht, die wissenswerte Informationen liefert.