Kniggekurs 2019

 Qualifizierung unserer Schülerinnen und Schüler für Schule und Freizeit sowie künftiges Berufsleben

SJ18_19 - Kniggekurs

Knigge 2019 – ein lohnendes Thema für junge Leute heute? 

Sich an drei Nachmittagen im Frühjahr freiwillig bis nach 16:00 Uhr zu einem Benimmkurs treffen, bringt’s das? 

Die Erziehungsberechtigten von rund 80 Schülerinnen und Schüler unserer achten Klassen waren der Meinung, dass dieses kostenpflichtige Angebot für ihren Nachwuchs durchaus Sinn macht und Vorteile bringt! Schließlich geht es u.a. bereits beim Schnupperpraktikum, bei einem freiwilligen Praktikum in der neunten Klasse oder beim sog. Probearbeiten darum, einen möglichst positiven Eindruck bei einem eventuellen späteren Ausbildungsbetrieb zu hinterlassen. 

„Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“! Stimmt das wirklich? Vermutlich liegt es in der Natur des Menschen, dass wir mit dem ersten Blick unbewusst schnell ein Urteil fällen, ob wir den anderen „als gut oder schlecht“, „als sympathisch oder unsympathisch“, „als Freund oder Feind“ empfinden. Da der möglicherweise falsche Eindruck gar nicht so leicht zu korrigieren ist, sollte jeder Mensch wissen, worauf es ankommt. 

Lächeln, Blickkontakt, Händedruck, Duft, äußere Erscheinung, Stimme, Wortwahl, das alles nimmt unser Gegenüber blitzschnell wahr!

Frau Dr. Cornelia Lieb, Unternehmensberaterin und Knigge-Coach aus Arnstorf hat die schulischen Kniggekurse im Landkreis Rottal-Inn vor mehr als zehn Jahren an unserer Stefan-Krumenauer-Realschule begonnen. Seither wird sie von immer mehr Schulen im Umkreis von bis zu 100 km für diese Qualifizierungsmaßnahme gebucht. Sie coacht die jungen Leute vor allem in den Bereichen „zielgerichtetes, informatives Telefonieren“, „richtiges Grüßen“, „Du oder Sie – wann passt welche Anrede“, „vorteilhaftes Auftreten beim Vorstellungsgespräch“, „richtiger Umgang mit dem Handy“, „gute Tischmanieren“ etc.  Gemeinsame Mahlzeiten mit Eltern am Tisch, die bestimmte Manieren verlangen, sind heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr! Es machte Spaß mit Gleichaltrigen im schön gestalteten Essraum der Realschule an einem aufwändig gedeckten Tisch zu speisen!

Zu guter Letzt bewiesen alle bei einer kleinen „Abschlussprüfung“, was sie in punkto Etikette in Alltag, Freizeit und Beruf jetzt wissen. Das erworbene Zertifikat kann einer Bewerbung beigelegt zeigen, dass die junge Frau bzw. der junge Mann die Grundregeln des Umgangs mit Menschen beherrscht.

An der Realschule Eggenfelden ist der Kniggekurs ein Baustein, der zur beruflichen Orientierung zählt. 

Und nebenbei macht es natürlich Spaß, wenn der ganze Jahrgang durchgemischt außerhalb des Unterrichts übt, wie „mann“ oder „frau“ sich in verschiedenen Situationen korrekt und gut benimmt.

Der Name „Kniggekurs“ leitet sich übrigens von Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge ab, der vor mehr als 200 Jahren eine Aufklärungsschrift für Taktgefühl und Höflichkeit verfasste, die im Umgang mit anderen Generationen und Berufen Enttäuschungen ersparen sollte.

Das bringt’s doch, oder? – Womit die obige Frage grundsätzlich beantwortet wäre!

Berti Prams-Kirchstetter