Geschichtsunterricht mal anders
Gleichsam als Geschichtsforscher durften sich die Schülerinnen und Schüler der 9.Klassen im Rahmen des Projekts „Museum im Koffer“ betätigen. Viele Originalgegenstände aus der Zeit des Ersten Weltkriegs boten hierzu Gelegenheit. So wurden z.B. ein Gewehr mit Bajonett und eine Granathülse, aber auch Bilder, ein Flachmann, ein Helm, eine Gasmaske auf ihre Aussagekraft untersucht. Die Schülerinnen und Schüler fanden schnell heraus, was die Gegenstände uns über die damalige Zeit sagen können.
Unterstützt wurden sie dabei vom Leiter des Stadtmuseums Abensberg, Herrn Dr. Hammerl, der auch die Gegenstände mitbrachte. Er führte die Schülerinnen und Schüler bei Bedarf auf die richtige Fährte. Viele Gegenstände waren nicht die klassischen militärischen Dinge, sondern alltägliche Sachen wie z.B. Aschenbecher, Pfeife, Bierkrug oder Schnapsglas. Ebenso waren Urkunden und Orden dabei. Auch daraus ließen sich Rückschlüsse ziehen, nämlich, dass es teilweise langweilig war an der Front in den Schützengräben und Unterständen, und deshalb das Rauchen als Zeitvertreib diente. Ein gerahmtes Bild eines Soldaten war auch darunter. Daraus ließ sich herauslesen, dass die Menschen, vor allem aber die Soldaten nicht einsahen, dass der Krieg verloren war, weil die Politiker und nicht die militärisch Verantwortlichen den Krieg beendeten. So entstand die unsägliche „Dolchstoßlegende“, die behauptet, dass das deutsche Heer im Feld unbesiegt war und aus der Heimat (gemeint sind die Politiker) von hinten gleichsam erdolcht wurde, indem sie einen Waffenstillstandsvertrag mit den Alliierten schlossen. Diese Geschichte hielt sich hartnäckig bis in die Nazizeit hinein.